Einleitung:In dieserer Bachelorarbeit geht es um die deutsche Rechtschreibreform. Diese ist seit Jahren ein großes Streitthema. Die alte Rechtschreibung wurde 1901 auf der Orthographischen Konferenz in Berlin erarbeitet und stellt somit rund 100 Jahre Einheitsschreibung dar. In langer Zeit herrschte in Deutschland eine abweichende Schreibung, die sowohl im Alltagsleben als auch in der akademischen Welt Verwirrung brachte. Um diese Situation zu verändern, haben die deutschsprachigen Staaten beschlossen, eine Reform mit dem erklärten primären Ziel der Vereinfachung der Rechtschreibung zu starten. Der Wunsch nach einer einheitlichen Schreibung entwickelte sich vor allem aus den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen und dem damit im Zusammenhang stehenden vermehrten Schriftverkehr, der das Ergebnis des Aufkommens der Nationalstaaten, besserer Verkehrsverhältnisse und einer allgemein zugänglicheren Schulbildung war. Da die alte Rechtschreibung wie bereits seit hundert Jahren in dieser Form existiert, sind die Deutschen mit ihr aufgewachsen und können sich mit ihr identifizieren. Nur wenige wissen, dass die Rechtschreibung erst 1901 vereinheitlicht wurde, dies aber „noch keine optimale Lösung des orthographischen Problems darstellt“. (Hermann 1997, S.17) Die Unkenntnis darüber, dass die Regeln der Rechtschreibung schon bei deren Beschluss 1901 keinesfalls perfekt und eindeutig waren, verzerrt das öffentliche Bild von der Rechtschreibung und deren Tradition. Vor allem in den Diskussionen über die Rechtschreibreform werden die gängigen Vorstellungen über die Sprache und Sprachnormen deutlich.

Bereits im Jahr 1986 war die neue Rechtschreibungsreform entworfen, und sie tritt nach Beschluss der Kultusministerkonferenz am 01. 08. 2005 verbindlich in Kraft. In den Jahren 2004 und 2006 wurde das Regelwerk in besonders strittigen Punkten überarbeitet.  Die Inhalte der neuen Rechtschreibungsreform enthalten Laute und Buchstaben,  Getrennt- und Zusammenschreibung, Worttrennung, Bindstrich und Interpunktion.

Dieser umstrittene Beschluss hat sowohl wegen der angestrebten Änderungen der Rechtschreibung als auch wegen der Vorgehensweise bei der Durchsetzung von Anfang an viele Schwierigkeiten hervorgerufen. Da die meisten Deutschen schon daran gewöht sind, mit den alten Schreibweisen zu makieren, führte die Reform zu Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern, die bis heute andauern. In den Jahren 2004 und 2006 wurde das Regelwerk in besonders strittigen Punkten überarbeitet. In den Schulen wird die reformierte Rechtschreibung gelehrt und von den meisten Verlagen in Form von daran orientierten Hausorthographien angewendet.